Am 26.9.2021 ist Isenbürgermeisterwahl.
Klima verstehen, Neu-Isenburgs Zukunft sichern
Die Wetterereignisse der letzten Wochen machen es deutlich, der Klimawandel ist im vollen Gange und nimmt an Fahrt auf. Neu-Isenburg blieb bisher von gravierenden Wetterkatastrophen verschont. Eine Garantie dafür, dass es in Zukunft so bleibt, gibt es jedoch nicht. Mit Wasser vollgelaufene Keller und Tiefgaragen, sowie umgestürzte Bäume und abfallende Fassaden bei Starkregen und Stürmen, sind Schäden, die auch in Neu-Isenburg immer häufiger wahrgenommen werden können. Deshalb haben wir keine weitere Zeit zu verschenken. Umwelt- und Klimaschutz fängt nicht bei den anderen an, sondern vor der eigenen Haustüre. Jeder von uns kann seinen Beitrag dazu leisten.
Oft wird beim Thema „Gründenken, Umwelt- und Klimaschutz“ nur an das Große gedacht. Die vielen kleinen Möglichkeiten, die jeder von uns hat, werden außeracht gelassen oder dadurch abgewertet, indem man diese Einzelbeiträge als zu gering für das große Ziel betrachtet. Vielleicht sind die Beiträge des einzelnen Menschen tatsächlich gering. In der Summe aller wird es aber dann doch bemerkbar. Natürlich müssen wir über die politischen Mittel dazu kommen, unseren Umgang mit unserem Planeten zu ändern und zu verbessern. Klimaziele, die vereinbart sind müssen global auch umgesetzt und eingehalten werden. Allen voran sind die Industrienationen in der Verpflichtung, ihre Hausaufgaben zu machen und alles daran zu setzen, den verbindlichen Vorgaben zur Erreichung der Klimaneutralität nachzukommen. Auf Neu-Isenburg heruntergebrochen wurden dazu auch schon entsprechende Beschlüsse gefasst.
Das im Aktionsplan Klimaschutz 2012 –2016 von der Stadtverordnetenversammlung am 24. April 2013 (DRS 17/953) beschlossene Ziel, die Reduktion der CO2-Emissionen alle 5 Jahre um 10 % als Richtgröße festzulegen, gilt weiterhin. Diese Richtgröße entspricht dem aktuellen Ziel der Reduktion auf ca. 1 t CO2-Emission pro Kopf im Jahr 2045 und erreicht damit weitgehend das Ziel der Klimaneutralität. In der Zukunft wollen wir uns in Neu-Isenburg an den Zielen der Bundesregierung und der EU orientieren.
Kommen wir aber nochmal auf die Frage zurück, was können wir als Bürger:innen dieser Stadt dazu tun? Das fängt aus meiner Sicht schon damit an, dass Eigenheimbesitzer:innen ihre Vorgärten als wichtigen Lebensraum für Insekten zur Verfügung stellen. Versiegelungen vermeiden und klimafreundlich ihre Gärten gestalten, um der Überhitzung der Stadt entgegenzuwirken. Einen Baum pflanzen, auch wenn er Laub im Herbst fallen lässt. Auch Besitzer:innen von Eigentumswohnungen können ihren Balkon entsprechend gestalten. Dass wir alle auf Plastik verzichten, wo immer es geht. Auch mal zu Fuß gehen oder das Rad benutzen. Müll vermeiden und wenn er doch entsteht, getrennt entsorgen. Strom und Wasser sparen, wenn es uns möglich ist. Einfach mehr Bewusstsein für unsere Umwelt entwickeln. Dinge, die jede:r im Alltag umsetzen kann ohne sich dabei sonderlich anstrengen oder besonders große finanzielle Mittel dafür aufwenden zu müssen. Auch die Kommune muss in ihren Entscheidungen und in Praxis diesen Grundsätzen folgen.
Was macht der Bürgermeister?
Aus meiner Sicht kann und muss der Bürgermeister dieser Stadt diese Schritte forcieren und konkrete Pläne zur Umsetzung vorgeben. Das gilt für die kommunalen Pflichten und Aufgaben, aber auch dafür, Anreize für die Bürger:innen zu schaffen, nach den genannten Grundsätzen in unserer Stadt zu leben. Aktionen der Stadt, z. B. durch Bürger:innen-Gespräche und Werbemaßnahmen, können hilfreich diesen Prozess unterstützen.
© Oliver Gröll 2023